Dienstag, 31. Mai 2011

Verschwunden.











































30. 05. 2011, Paradiso, "Disappears". Am Schlagzeug Steve Shelley. Hatte die Ehre ihn zu treffen. Netter Mann. Zuvor ein ausklingendes PJ Harvey Konzert mit einer offensichtlich etwas gelangweilten Polly Jean. Immerhin eines meiner Lieblingslieder gehört.  Disappears waren grossartig, spielten nur viel zu kurz. Als sie die Bühne verließen fühlte ich mich in etwa so sitzengelassen und betrogen wie eine verheiratete Frau, deren Mann mal eben Zigaretten holen gegangen ist. Und nie mehr wieder kommt. Verletzt, aber für immer sehnsüchtig und liebend. Tragisch.

Montag, 30. Mai 2011

Mittagspause

Ein wunderschönes Gitter zwischen der inneren und äußeren Herrlichkeit. An der Grenze zwischen der Kühle eines großen Raumes, dem dumpfen, süßlichen Duft von Weihrauch und Alter und einem sonnigen Tag, warm, fast schon heiss, gleißend. Ehrwürdigkeit und atemstockender Respekt vor diesem Gebäude, das sich so selbstverständlich eingliedert in die Reihen der Herrenhäuser. Erst bei einem verstohlenen Blick ins Innere gewinnt man Einsicht in die Besonderheit dieses Bauwerks. Eine filigrane Vielschichtigkeit, Überfluss, Grösse, Detailreichtum und dunkle, gealterte Farben neben strahlendem Gold blicken einen an, laden ein und wirken umso süßer, sowie man weiß, dass man nicht hinein kann. Andächtig wünscht man und ist doch froh, dass es nicht geht, denn dann müsste man sehen, merken, interessieren, fotografieren. Dankbarkeit für diesen Moment des Stillstehens, Bewusstwerdens, Genießens. Draußen die Banalität. Vorbei hastende Menschen, Touristen, ein Fahrzeug der Stadtreinigung, man selbst Teil jener flüchtigen, flüchtenden Welt. Neben den hässlichen Broschüren der Bibelgruppen diese jahrhundertealte Konvention des Begriffes "schön" in Form dieser Kirche, vielleicht auch dieses Momentes. Gott hat seine Pforten geöffnet, der Himmel ist auf Erden und man darf einen Blick werfen auf das, was die Bibel für fromme Geister verheißt und doch immer nur im Jenseits platziert - dabei ist es hier, in diesem Augenblick und keiner scheint es zu sehen. Mächtige Klänge bahnen sich ihren Weg ins Freie, kaum kann man glauben, dass es ein Mensch ist, der an der Orgel sitzt und diese gewaltigen Töne hervorbringt.

Mittwoch, 25. Mai 2011

I´m still in love with Eddie Argos

Mickey Breyer spielt im Stehen.
Emily Kane ist verheiratet.
Eddie Argos geht um zwei ins Bett.
Ian Catsilkin verläuft sich gern.
Jasper Future tanzt lustig.
Freddy Feedback mag nicht gerne fotografiert werden.
Und alle mögen DOCH The Velvet Underground.
Art Brut haben im Bitterzoet gespielt.

Sonntag, 22. Mai 2011

Der heiße Scheiß von morgen

 ... vielleicht aber auch nicht. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen möchte ich drei junge Talente aus dem Bereich Musik/Unterhaltung/heißer Scheiß ans Herz legen. Gestern live im "Schijnheilig" gesehen, solide Stimmung, viel zu viele Menschen auf viel zu wenig Raum und noch mehr wartend auf Einlass vor der Tür. Ein Beweis für die Qualität der innen spielenden Bands, die sich zusammen gefunden hatten für die Record Release Show von "New XY". Klingt etwas nach den Yeah Yeah Yeahs (die Stimme der Sängerin hat Ähnlichkeit mit der Karen O´s), ist noisiger Pop und wurde auch schon als "Powergaze" bezeichnet. Laut, knallig, energetisch.
Zuvor spielten "Bird on the wire", sehr schön, und "Space Siren", klingen wie Noize mit konventionellen Songstrukturen und erinnern mich - warum auch immer, vielleicht liegt es an der Stimme der Sängerin? - an Wir sind Helden. Seltsam.

Samstag, 21. Mai 2011

Das Konzert - innerer Monolog einer Statistin

Matinee des "Radio Filharmonisch Orkest" im "Concertgebouw", Giuliano Carella dirigiert Saint-Saëns' Samson et Dalila, 13:15



fast genauso viele alte schachteln, wie ich erwartet hatte. /// wo schließe ich das fahrrad an? und der eingang? können die nicht mal was ausschildern! /// netter einlass. nicht einmal ein kommentar zu meiner kamera. offensichlich bewege ich mich jetzt in gehobenen kreisen. leute werden anständig behandelt. /// nettes haus. /// gratis hatte er gesagt! nur das wasser? gibt es auch wein? was werden die leute denken, wenn ich früh um eins einen wein trinke? wasser. ist auch in ordnung. ist es wirklich umsonst? ein kaffee wäre auch gut. /// sieht man mir an, dass ich einen kater habe? sieht man das loch in meiner strumpfhose? /// exzentriker! klein, asiatisch, bowler-hut und gehstock mit frack! der andere ist ja auch nicht schlecht. blaue professorenjackenapplikationen am sakko. /// endlich wasser! mit sprudel und mal nicht aus der leitung. - nobel. /// wie bin ich mit dem wein verblieben? /// ahhh, zwei hippies! /// rustikal. schöne kronleuchter. /// die einzigen, die so alt sind wie ich, arbeiten hier. sehen nicht glücklich aus. ich lächel sie mal an. funktioniert. lächeln zurück. überall diese ausbeutung billiger studentischer arbeitskräfte. ob ich mich hier auch bewerben kann? /// ich muss mal pullern! jetzt klingelt es. verdammter mist. blase anhalten. /// intellektuelle rentner. neben mir ein schwules pärchen. /// das wunderbare geräusch, wenn das orchester stimmt, all die töne, verzerrungen, dazu das geraune der gespräche /// fast schon noize. /// es wird dunkel /// oh nein, es wird gesungen /// hoffentlich schlafe ich nicht ein /// ich hätte etwas essen sollen. magen soll aufhören, geräusche zu machen /// jetzt klatschen. wieso vorher? die haben doch noch gar nichts gemacht. und wenn es mir nicht gefällt? /// der erste ton /// schön /// wie alles zusammenkommt, diese ganzen klangschichten, große musik, vielstimmig und reich /// wieso passen die bewegungen des dirigenten nicht zur musik? wie funktioniert das denn? und wieso gucken alle auf die notenblätter aber nicht zu ihm? /// schön /// selbst der chor ist nett. was das wohl für menschen sind? sitze zu weit hinten. /// jetzt. großer schwarzer tenor. nee, bass. /// wie hieß das gleich bei frauen? ah, alt und sopran. gabs nicht noch etwas dazwischen? /// es wird über gott gesungen. israel. gott. worum geht es? /// was für eine sprache ist das eigentlich? italienisch? französisch? /// schade dass die übersetzung nur holländisch ist /// Samson. ahhh. bibelgeschichte! samson! der mit den haaren! alles klar. studium hat sich gelohnt. der rasurrecherche sei gedankt! /// der neben mir ist eingeschlafen. blödmann. ///  irgendwie fehlt musikern wie sängern die leidenschaft /// aber sehr beeindruckend /// wie sie alle mit ihren programmheftchen dasitzen. angeber. /// vor mir eine reihe weißhaariger kreisrunder halbglatzen /// orrr omma, jetzt hör doch mal auf zu rascheln! /// ich platze gleich vor eindrücken /// jetzt ein kleiner opernsänger. niedliches kerlchen. wie stramm der dasteht. haha. /// harfen sind echt schön. /// pause! jetzt aber aufs klo! nein, eine schlange! wie bitte? verstehe doch kein holländisch /// sobald ich das zugebe hören alle immer auf, mit mir zu reden /// päh. dann eben nicht. /// schöne toiletten. interessante wasserhähne. die pustedinger nerven. dreckschleudern. /// jetzt ein wein? die trinken alle schampus! alter, neun euro fünfzig für ein glas! und der geht weg wie warme semmeln! seltsame leute. /// huch, wem zur hölle gehört denn der drehtabak hier? roken is dodelijk! /// großer holländer drängelt sich vor. spitze ellebogen, der mann. orangensaft ist alle. der bekommt gleich einen herzinfarkt wenn er sich weiter so aufregt. /// wieder sprudelwasser. nett. rumlaufen. dumdileüüüü. muss ich das leere glas zurückbringen? sicher ist sicher. mist, der barmann freut sich. also war es falsch. hätte es ignorant stehen lassen sollen. /// weiter gehts. richtiger platz? ach, da ist wieder der schläfer. ich bin richtig. /// mein vordermann ist viel zu groß. sehe nichts. /// jetzt wird samson bald verraten. dramatisch! beeindruckend, wie die musik anschwellen kann und immer größer wird /// klingt wie eine filmmusik ohne film. mit film im kopf /// star wars! /// man kann wunderbar nachdenken über das leben hier. /// was in den anderen köpfen wohl vogeht? /// operngesang ist etwas verdammt unnatürliches /// idee! idee! /// würde gern etwas aufschrieben. darf man das? ist das ignorant? ich muss mich benehmen hier! /// langsam müde. kopf klappt weg. verdammt, hat das jemand gesehen? /// schon wieder /// wach bleiben! wach bleiben! /// ich wünsche mir pissoirs für frauen. /// ich will auch triangel spielen. sollte ich triangel studieren? /// wach bleiben! so peinlich. ich finde es ja noch nichteinmal langweilig. bin nur müde. nur das weiß keiner. /// vorbei! jetzt schon? verdammt. /// immer dieses endlosklatschen. die sind ja richtig aus dem häuschen. das publikum flippt aus. wer hat denen denn den stock aus dem arsch gezogen? /// wieso bekommen die sänger blumen? /// schöne blumen /// na, war doch mal richtig gut. /// draußen! das leben! die sonne! schockierend. vielleicht kaufe ich jetzt erst einmal eine karte für the pains of being pure at heart.

Freitag, 20. Mai 2011

Swah! Swah!



Was so klingt wie die Laute eines Stachelschweins in Kombinmation mit denen eines Meerschweinchens und einer Krähe ist die Abkürzung für "Store without a home", der zurzeit in meiner Nachbarschaft residiert und den ich dementsprechend erstaunt auf dem Nachhauseweg entdeckt habe. Selbst betitelt als "Guerillagallerydepartmentstore" verkauft ein junger Architekt Kleidung, Möbel, Accessoires und Kunst. Manche Produkte sind zwar mehr Spielerei und als Design, inspirierend ist es trotzdem, ebenso wie das einfache, aber auffallende Corporate Design bestehend aus Haftnotizzetteln.Wie der Name schon andeutet, zieht der Laden in kurzen Zeitabständen von einem Ort zum anderen. Wie lange er wohl noch bei mir bleibt? Ein riesiges "Te huur"-Schild hängt schon im Fenster...


Donnerstag, 19. Mai 2011

I´m so lost in the supermarket

Oder: Die Kunst, Kunst zu verkaufen

Neuinterpratation der heiligen Jungfrau, Wonder Woman´s Brüste als Installation, Kunst aus der Kiste, angeregt-intellektuelle Gespräche und ein Gläschen Sekt in jeder Hand - natürlich nur bei jenen, die sich darüber unterhalten, was sie schon alles über dem Sofa hängen haben





































Art Amsterdam. Laufen. Schauen. Laufen. Sehen. Sammeln. Merken. Laufen. Aufregen. Anregen. Laufen. Messe.

Am Ende ist doch alles gleich.Oder zumindest ähnlich. Ein Grundkanon an Themen und Stilen, so als hätten sich Galeristen und Käufer mit den Künstlern abgesprochen. Große Hochglanzbilder. Betroffenheitsfotografie in schwarz weiß. Konstuktive Gebilde. Schlecht ausgeführte Realitäten. Grausamkeit und Krieg. Dekonstruktion des Gewohnten. Skizzenbücher. Das Publikum hochnäsig, die Verkäufer unfreundlich. Ich bin wahrscheinlich auch so.

Sonntag, 15. Mai 2011

Ajax Ajax Ajax oOoooOoooOOoOooooOo

Heute großes Fußballpokalfinale der Niederlande. Die Stadt war noch nie so laut, dreckig, ausgelassen und rot gekleidet. Selbst brauchte man sich auch gar nicht das Spiel ansehen. Jedes Tor wurde mit einem einzigen "UhhhhUhhhhhhhhhhhhhhhh!" verdammt oder mit einem kollektiven "Yeaaahhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" gefeiert. Am Ende freute ich mich fast genauso sehr wie die Amsterdamer über den 3:1 Sieg der heimischen Mannschaft Ajax gegen Twente Enschede - zum einen, weil mich die Stimmung mitriss, zum anderen, weil ich Angst vor wütend krawallierenden Fans hatte.





Acht Dinge, die Fußball zu einer guten Sache machen:
1. Bier. Wenn gespielt wird, dann ist der Konsum gesellschaftlich akzeptiert und von oberster moralischer Instanz gerechtfertigt. Und wenn man Fußball nicht mag, kann man es sich schön trinken.
2. Die Stimmung. Erst das leidenschaftliche Mitfiebern, emotionale Achterbahnen, konzentriertes Beißen in den Rand des Bierglases, kein Blick weicht vom Bildschirm, es gibt nichts Wichtigeres auf der Welt. Wenn dann gewonnen wurde: Menschen tanzen auf der Straße, singen ausgelassen, umarmen sich, jubeln einem jeden zu. Alle tragen die gleichen Trikots, Schals und Symbole, Hipster von der Oma gestrickte Ajax-Pullover. Integration trifft eine Hochkultur der Gleichheit. Nix mit Klassengesellschaft.
3. Verständnis. Busfahrer lächeln betrunkene Fahrgäste an, anstatt sie rauszuwerfen, Autofahrer stört es nicht, dass sie von Fans angehalten und geschüttelt werden, die Polizei grinst und nimmt auch mal ein HighFive entgegen.
4. Konjunktur. Wenn man viel trinkt (siehe erstens), hat man auch Hunger. Die Menschen konsumieren, der Wirtschaft geht es gut.
5. Touristen vergraulen. Lange waren wohl so wenig knipsende und ahhh!ende Chinesen, Amerikaner und Italiener im Zentrum wie an diesem Tag. Einheimische erobern sich ihre Stadt zurück. Japaner greifen verängstigt auf ein beruhigendes Ritual aus ihrer Heimat zurück und stellen sich in einer Nebengasse in einer Schlange an. Das wiederum erzeugt erneut ein Gefühl des Zusammenhaltes. Fußball bringt die Menschen sich eben näher.
6. Sprachliche Barrieren überwinden. Grölen versteht jeder. Ajax versteht jeder. Und Fußballgesänge versteht auch jeder. Hingegen trainiert es wunderbar, mit betrunkenen Holländern Englisch zu reden. Das muss man erst einmal verstehen. Zur Not kann man einfach "Ajax!" sagen. Dann freuen sie sich und mögen dich.
7. Niederländische Fußballkultur ist nicht deutsch. Und wenn man als Deutscher sich für einen holländischen Verein freut, freuen sich die Fans um so mehr. Endlich ein nationaler Tag zum Feiern, an dem man als Germane kein schlechtes Gewissen zu haben braucht.
8. Bier. Weil es einfach Bier ist und holländisches so verdammt gut ist. 
9. Der Name. Nix mit FC blablabla, sondern Ajax. Das klingt doch mal gut. Ajax. Nach nett schwitzenden, starken, kämpferischen, männlichen Männern.

De winkel van Nijntje

Paradiesisch! Ein ganzer Laden nur Nijntje gewidmet, dem Häschen, das in Deutschland "Miffy" heißt und den Sandmann um einiges bereicherte. In den Niederlanden ist Nijntje schon seit Ewigkeiten berühmt. Dick Bruna entwickelte die Figur 1955 und seitdem sind unglaublich viele Kinderbücher erschienen, zum Beispiel "knorretje en de oren van nijntje" oder "nijntje op de boerderij" oder "nijntje oan see" oder "een fluit voor nijntje" oder "nijnte wordt kuntenaar". Gute Lektüre, auch wenn man Holländisch lernen will. Die Website ist zu diesem Zweck auch zu empfehlen. Habe jetzt schon zählen gelernt. Und mit Nijntje und Äpfeln macht das ziemlich viel Spaß.




Dienstag, 10. Mai 2011

Oi, was für ein Pudel ist das?!

Die Niederlande haben ein paar verstörend rätselhaft unnormale Eigenschaften:

Mäuse in der Küche verhalten sich proportional normal zu Ameisen in einem verkrümelten Erdgeschoss.

Manche Schlösser werden umgekehrt zur üblichen Drehrichtung aufgeschlossen.

Die Treppen sind so schmal und steil und umkehrrichtungsreich, dass man sich in einem normalen Haus wie in einem Schloss fühlt. Ich unterstelle mal, dass eine normale Oma sich da nicht runter- beziehungsweise hinauf trauen würde. Und täglich fühle ich mich wie die fetten Amerikaner im Belfried aus „Brügge sehen und sterben“. Aber wenigstens ist mein Treppenhaus rot und hat ein Fenster eingebaut, sodass es tagsüber mehr strahlt als alles was sich „Puff“ nennt. 

mein Bordell




















Des weiteren leben in der Stadt etwa genauso viele Kaninchen wie Fahrräder. Kinder lernen anhand dieser braunen Knuddelwesen auch ganz schnell, wie Fortpflanzung funktioiert. So amorös ambitioniert habe ich selten Tiere gesehen. Und dann sieht es auch noch so lustig aus.

wer findet die Nintjes?














Wir bleiben beim Thema Flora: Vögel gibt’s hier! Unter anderem die üblichen Verdächtigen: Möwen, Reiher, Enten, Blesshühner. Aber auch welche, die nicht einmal das Natiurkundebuc kennt. Kleine schwarze Hühner. Und großes, gansähnliches Geflügel in den Farben einer Ente mit schwarzen Ringen um die Augen, als wären sie länger nicht im Bett gewesen.















Die Scooter dürfen hier auf dem Fahrradweg fahren und haben dabei auch keine Angst, verträumt in die Gegend guckende Mädchen umzufahren. Motorroller werden übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit als „Brommer“ bezeichnet.

Die Bordsteine sehen aus wie nach dem Legoprinzip gebaut.

Die Fenster sind rund. Also eckig wie sonst überall, aber sie schließen ganz einfach luftdicht ab, weil sie an den Ecken rund sind.

 Seht selbst.

Montag, 9. Mai 2011

Wins des Tages

1.   Als ich zuhause war hat es geregnet, als ich Fahrrad fahren musste, nicht
2.   Ich habe den Baumarkt gefunden ohne mich zu verlaufen
3.   Ich habe mich allgemein nur zweimal verfahren (!)
4.   Die Holländer sind so nett, mich darauf hinzuweisen, dass ich meine Jacke verloren
      habe, anstatt mit ihr abzuhauen
5.   Habe einen Secondhandladen entdeckt, der tolle Sachen anbietet und preiwert ist
6.   In besagtem Laden kaufte ich einem völlig zugedröhnten Hippie zwei Ledertaschen und
      ein Tuch für  schlappe zehn Euro ab


 7.   Mit besagtem Tuch habe ich die Chance, endlich so auszusehen wie Grace Kelly (na, fast)



8.   Ich musste zwar arbeiten, dies aber nicht im Büro tun
9.   Monki ist nicht halb so gut, wie es tut
10. Mein Telefon war aus und daher konnte ich selbstvergessen und zeitlos radeln, summen,
      freuen, schauen
11. Mein Mitbewohner singt unter der Dusche
12. Niederländisch lernen mit Kleister: "Gebruiksaanwijzing: De inhoud van dit pakje, volgens
      aanmaakschema, onder voortdurend roeren binnen 5 seconden in koud water strooien.
      Ca. 25 seconden krachtig doorroeren. Na ongeveer 20 minuten wederom krachtig 
      doorroeren. Het behangsplaksel is nu klaar voor gebruik. Smeer met en borstel
      (Borstel! - mein Liebling.) de banen goed en gelijkmatig in. Besteed extra aandacht
      aan de randen."

Kisten

Bisher hatte ich von diesem pragmatischen Beitrag zum Kampf gegen die Wohnungsknappheit in Amsterdam nur gelesen. Selbst vor einer Siedlung aus Wohncontainern zu stehen ist noch einmal etwas anderes. Im Hafengebiet wurde so für einige tausend Studenten Platz geschaffen. Die Container sind nicht besonders elegant, fügen sich aber gut in die Hafenästhetik ein und lassen sich jederzeit wieder beiseite schaffen. Vielleicht ist es nicht die schönste Art zu wohnen. Aber definitiv besser als in einem Zelt.



Save our cannabis culture

Zufällig in eine Grasparty gestolpert. Offiziell eigentlich eine Demo für eine liberale Drogenpolitik und gegen die Einschränkung der bruine cultuur. Allerdings war der gesamte Platz ziemlich vernebelt, man kann also nicht direkt von aktivem Aktionismus sprechen.




Samstag, 7. Mai 2011

Frauen die auf Ziegen starren

Eigentlich sollte heute der Weltrekord im Picknicken aufgestellt werden. Wäre ich natürlich sofort dabei gewesen, Picknicken ist ja schließlich eine feine Sache. Leider wurde die Veranstaltung kurz vorher abgesagt und auf Juli verschoben. Warum auch immer. Vielleicht muss es ja erst einen Bürgerentscheid geben. Oder die Weltpicknickorganisation hat das Wort Picknick umdefiniert und auf die Anwesenheit einer bestimmten Anzahl an Menschen umdefiniert. Sonst wäre es ja ein Gelage. Trotzdem bügelte ich mein Picknickkleid, setzte den Picknickhut auf und fahrradelte zum Veranstaltungsort. Man kann ja nie wissen. Und auch ohne Picknick war es schön.

Nach einem netten Nachmittag am Ufer der Bosbaan, einem riesigen Kanal, eigens für Kanuten, Ruderer und Kajaken angelegt, wagte ich mich in den abgründigen Amsterdamse Bos. Ein riesiger Wald/Park, bevölkert von grillenden Familien, in Badebecken plantschenden Kindern und Ziegen. Viel Natur, frische Luft, kleine und große Seen, Bäume und so. Begeisterung.

Die Ziegen leben gemeinsam mit einigen Hühnern, Schweinen und Rindern inmitten des Bos und ihre Milch wird zur Käse verarbeitet. Beim Kontakt mit ihnen sollte man sich immer vor Augen halten, dass jegliche Klischees über Ziegen zutreffen. Sie stinken. Sie blöken. Und sie fressen alles. Auch mein Kleid. Und wenn man rennt, rennen sie hinterher. Verdammt schnell, diese Biester.

berechtigte Skepsis

Webende Wesen

Märchenhaft zauberwäldisch.



Ich habe ein Sandwich erfunden!

Seltsamerweise erinnert mich das an "Ich habe eine Melone getragen!". Naja. Jedenfalls. Man nehme Weißbrot (het wittebrood), frischen Spinat (de spinazie), Ziegenkäse (geitenkaas) und Crème Fraiche (Crème Fraiche).
man beachte XXX

The Bird!

Den meisten wohl aus Family Guy fast zu gut bekannt, hatte ich gestern die große Freude, zu diesem wunderbar nervigen Stück Klangkunst abgehen zu können. Ein ziemlich kleiner Club im Zentrum Amsterdams spielte den ganzen Abend Musik aus der Zeit. Ich denke, ich werde wieder hingehen. Und das nächste Mal ein ordentlich schwingendes Kleid anziehen.
Hier um die Ecke werden übrigens Vögel  verkauft. Niedliche, kleine, singende. Aber illegal.

hello again

DA IST MAN SCHON EINMAL IN AMSTERDAM und will eigentlich die ganze Zeit Käse rollen und Blumen pflanzen und im Vondelpark vondeln und findet dann einfach keine Zeit dafür. Im Gegenzug sitzt man den ganzen Tag vor Skype/Facebook und redet sich die Tastatur fusselig (ist wirklich so, ich habe Beweisfotos). Insofern ist es konsequent, diese hochgelobte Erfindung namens Weblog zu nutzen. Bitte. Danke. Wunderbar. Vielleicht werde ich ja jetzt endlich berühmt. Aber ich weiß, insgeheim bin ich schon ein Star. Der Star eurer Herzen!

Gesehen im "Vintage 2000", einem großen Antiquitätenladen, wo verschiedene Händler ihre Schätze präsentieren. Unter anderem Mode, Schmuck, Taschen (Chanel!), Spielzeug, Geschirr, Möbel... Also eigentlich alles.